Junge Union kritisiert „Rückfall in die Mottenkiste“

Junge Union kritisiert „Rückfall in die Mottenkiste“

Lingen – Mit scharfer Kritik weist der Kreisverband der Jungen Union (JU) Lingen in einer Pressemitteilung die SPD-Forderungen zur Bildungspolitik zurück, die am 10. Juni 2006 auf dem SPD-Landesparteitag in Wolfsburg verabschiedet wurden.
„Die SPD Niedersachsen will die Zerschlagung des bewährten dreigliedrigen Schulsystems zu Gunsten einer irreführend wohlklingenden ‚Gemeinsamen Schule’“, meint der Pressesprecher der Lingener JU, Christopher Hüls aus Salzbergen. Im SPD-Konzept heißt es, dass in der „Gemeinsamen Schule“ alle Schülerinnen und Schüler der fünften bis zehnten Klasse gemeinsam beschult werden sollen, und das ist nach Ansicht der jungen Christdemokraten unverantwortlich: „Mit diesem Konzept würden nicht nur die Haupt-, Realschulen und Gymnasien zerschlagen, sondern zugleich der freie Elternwille abgeschafft.“

Weiterhin ist die Lingener CDU-Jugendorganisation der Ansicht, dass mit dem Vorhaben der Landes-SPD leistungsschwache sowie leitungsstarke Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend individuell gefördert werden können. „Differenzierung, Dreigliedrigkeit und die vom derzeitigen Schulsystem praktizierte Durchlässigkeit zwischen den Schulformen haben sich bewährt und müssen auch weiterhin eine Zukunft haben“, zeigt sich der JU-Kreisvorsitzende Björn Roth vom bestehenden Modell überzeugt. „Das SPD-Bildungskonzept ist daher pädagogisch falsch!“

Als „Rückfall in die ideologische Mottenkiste“ bewertet der JU-Vorsitzende die SPD-Pläne. Man müsse sich die Frage stellen, welches politische oder gar gesellschaftliche Ziel die Sozialdemokraten mit ihrem altbackenen Einheitsschul-Konzept anstrebe. „Hier geht es den Genossen wohl nur um die Rückbesinnung auf den alten SPD-Kampfbegriff Gleichmacherei“, so Roth.

Die Jungunionisten kritisieren auch, dass die SPD in ihrem Konzept keine klaren Vorschläge zur Finanzierung macht. Sie sind der Meinung, dass die SPD Dinge verspricht, ohne einen soliden Finanzierungsvorschlag zu machen. Schließlich würde die Umsetzung der SPD-Pläne einen gravierenden Paradigmenwechsel in der niedersächsischen Schullandschaft bedeuten, der mit hohen Umstrukturierungskosten verbunden sei.

„Stattdessen fordern wir, die Schulen inhaltlich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten“, so Hüls und Roth abschließend. Die notwendigen Reformen, die derzeit von der CDU-geführten Landesregierung angepackt werden, seien für die Schulen schon anspruchsvoll genug. Danach müssten die Lern- und Bildungsinhalte überdacht werden und später auch wieder mehr Routine und Kontinuität an den Schulen Einkehr erhalten.

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