JU Lingen und Dr. Hermann Kues besichtigen Bauernhof Pott in Gersten

Gersten. Das Thema Milch steht immer noch in den Schlagzeilen der Medien, weshalb es sich der Kreisverband der Jungen Union (JU) Lingen mit dem CDU-Bundestagskandidaten und parlamentarischem Staatssekretär Dr. Hermann Kues nicht nehmen ließ, sich näher über die Milchproduktion und den Milchmarkt zu informieren. Bei einer Hofbesichtigung wurde dabei deutlich, wie komplex dieses Thema ist und wie die Bauern derzeit, aufgrund des niedrigen Milchpreises, zu kämpfen haben.

Das Emsland als eine ländliche Region ist Heimat vieler Bauernhöfe. Diese wiederum sind häufig Familienbetriebe, die schon seit Generationen in der Landwirtschaft tätig sind und u.a. von der Milchproduktion leben. Daher besuchte die JU-Kreisverband Lingen einen solchen Familienbetrieb, um zu erfahren, welche Arbeit und Leistung vollbracht werden muss um das veredelte Produkt zu erzeugen. Der Bauernhof Pott in Gersten ist ein Milchvieh- und Zuchtbetrieb dessen Einnahmen hauptsächlich aus der Milchproduktion und dem Verkauf von Zuchtvieh stammen.

Landwirt Hermann Pott freute sich die Jungunionisten und Dr. Hermann Kues auf seinem Hof begrüßen zu können und ihnen die alltägliche Arbeit auf einem Bauernhof näher vorzustellen. In einem Rundgang stellte sein Sohn und JU-Kreisvorstandsmitglied Johannes Pott den Gästen die einzelnen Abschnitte in der Milchproduktion vor. Der Bauernhof Pott beherbergt rund 100 Milchkühe und zählt damit zu den größeren Milchviehbetrieben in der Region. Besonderer Höhepunkt für die Gruppe erwies sich beim Rundgang die Melkanlage, in der bis zu 90 Milchkühe in der Stunde gemolken werden.

Nach dem Rundgang machte Hermann Pott deutlich, wie schwer die Situation als Milchviehhalter aufgrund des geringen Milchpreises ist. Dieser ist für die Bauern nicht mehr hinnehmbar, da so Bauernhöfe und damit ganze Familienbetriebe regelrecht vernichtet werden. „Gerade Familienbetriebe sind das Herzstück unserer Region. Man darf es nicht zu Tragödien in diesen Betrieben kommen lassen, da dies schlimme Folgen für unsere ländlichen Strukturen haben wird“, so Pott. Auf die Frage von Hermann Kues, was die Politik tun könne, antwortet Hermann Pott: „In der Diskussion um die Milchquote und der Mengenbegrenzung ist die Politik gefordert einen akzeptablen Weg zu finden. Es gibt aber auch das Problem mit den Molkereien. Dort sitzen häufig Manager, die nur den Gewinn sehen und dabei das Wohl der Bauern komplett vernachlässigen.“

An dieser Diskussion beteiligte sich auch der Hermann Josef Lampe vom Gemeinderat Gersten, der neben diesem Problem auch auf die großen Mastviehanlagen hinwies, die den Bauern durch ihre enormen Emissionswerte Problem bereiten. Für Hermann Kues steht fest, dass es zu einem Strukturwandel in der Landwirtschaft kommen wird. „Es muss ein Mittelweg gefunden werden, der sowohl den liberalen Markt, als auch einen akzeptablen Preis für die Milch liefert und diesen müssen wir erst noch finden.“
Abschließend macht JU-Kreisvorsitzender Philipp Heinrichs deutlich wie tief der Milchpreis gefallen ist: „Das Milch heutzutage billiger ist als Wasser, ist ein Zustand, der für die Bauern nicht akzeptabel ist und den sie zu Recht nicht hinnehmen können.“ Im Anschluss klang die Hofbesichtigung bei einem gemütlichen Grillabend aus.

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